OriginalarbeitLanguage: GermanDie Bedeutung okklusaler Faktoren für die Ätiopathogenese von kraniomandibulären Dysfunktionen (CMD) wird nicht einheitlich bewertet. Methodische Aspekte des Untersuchungsdesigns beeinflussen wesentlich die Beurteilung. Ziel dieser Untersuchung war eine Charakterisierung von Zusammenhängen zwischen sechs okklusalen Faktoren und CMD. 75 Patientinnen mit schmerzhaften CMD wurden mit 28 Probandinnen aus einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe von 110 Personen verglichen. Der Führungstyp in dynamischer Okklusion, das Vorhandensein von unilateralen RKP-Kontakten, RKP-IKP-Differenzen und Balancekontakten wurden mit "Classification and Regression Trees" (CART-Methode) untersucht. Im statistischen Modell konnten anhand von Kombinationen okklusaler Variablen 75% der Patienten (Sensitivität) und 82% der Probanden (Spezifität) korrekt differenziert werden. Es exisitiert ein komplexer Zusammenhang zwischen okklusalen Faktoren und kraniomandibulären Dysfunktionen. Mehrere Faktoren wirken zusammen und verschiedene Kombinationen dieser Variablen können zwischen Patienten und Probanden differenzieren. Möglicherweise repräsentieren diese Zusammehänge kausale Beziehungen zwischen der "Okklusion" und kraniomandibulären Dysfunktionen.