OriginalarbeitLanguage: GermanIn der vorliegenden Studie wurde die inflammatorische Gewebeantwort bei resorbierbaren doppellagig gekammerten Polyaktidsäure-Barrieren (PLA) untersucht. Bei Patienten mit behandelter adulter Parodontalerkrankung wurden standardisiert an ersten Unterkiefermolaren mit vestibulärem Furkationsbefall vom Grad II PLA-Barrieren implantiert (Testgruppe). Als regenerativ nicht behandelte Kontrollen dienten kontralateral gelegene Parodontien mit vergleichbarer Defektmorphologie. In der Sulkusflüssigkeit bestimmten wir präoperativ, wöchentlich über einen Zeitraum von 6 Wochen sowie 3 und 6 Monate postoperativ die Aktivitäten der Myeloperoxidase (MPO), der beta-N-Hexosaminidase (betaNAH) und der beta-Glucuronidase (betaG) als biochemische Marker des parodontalen Gewebeabbaus durch Granulozyten. Es kamen insgesamt 648 Untersuchungsproben zur Auswertung. Die Ergebnisse der klinischen Untersuchung zeigten über den sechsmonatigen Beobachtungszeitraum für PLA-Barrieren gegenüber den unbehandelten Kontrollen erhöhte durchschnittliche Werte für die gemessenen parodontalen Parameter. Die proteolytischen Aktivitäten der PLA-Barrieren lagen bei 3,7 µU MPO (3,1 µU), 89,9 µU betaNAH (78,4 µU) sowie 9,2 µU betaG (6,4 µU), die Werte der Kontrollgruppe sind in Klammern angegeben. Die Implantation von PLA-Barrieren führte zu stabilen, über 6 Monate kontinuierlich erhöhten Gewebeaktivitäten. Doppellagig gekammerte Parodontalmembranen sind durch eine zeitlich koordinierte, kontrollierte Bioresorption gekennzeichnet, die für die parodontale Regeneration des Furkationsbefalls Grad II im Unterkiefer günstige Voraussetzungen bietet.