OriginalarbeitLanguage: GermanIn der vorliegenden Untersuchung sollte die Verbundfestigkeit lichthärtender Verblendkunststoffe zu Titan untersucht werden. Im Mittelpunkt des Interesses stand die Klärung der Frage, inwieweit die Verbundsysteme Kevloc und Rocatec als universelles Oberflächenkonditionierungsverfahren einsetzbar sind. Gußtechnisch hergestellte Titanzylinder wurden nach dem Entfernen der alpha-case entweder mit Rocatec oder mit Kevloc konditioniert und anschließend mit den Kunststoffen Artglass, Herculite, Licupast, Luxadur, Spectrasit, Sinfony oder Visiogem beschichtet. Die Verbundfestigkeit wurde nach Kurzzeitlagerung und nach 3monatiger Lagerung mit 10000 Temperaturwechsellastzyklen in einem Druckscherversuch ermittelt. Unter Berücksichtigung aller Kunststoffe wurde nach Kurzzeitlagerung für Rocatec mit 26 MPa gegenüber Kevloc (22 MPa) ein geringfügig höherer Median ermittelt. Nach dem Thermocycling kam es bei Rocatec zu einem signifikanten Absinken der Festigkeiten auf 15 MPa. Für die mit Kevloc konditionierten Proben sank der Median auf 7 MPa, wobei die Kunststoffe Visiogem, Licupast und Sinfony zum größten Teil schon während des Thermocyclings versagten. Bei isolierter Betrachtung der einzelnen Kunststoffe wurden für Artglass (Rocatec: 28 MPa und Kevloc: 20 MPa) und Herculite (Rocatec: 35 MPa und Kevloc: 20 MPa) die mit Abstand höchsten Verbundfestigkeiten gemessen. Zusammenfassend kann das Rocatec-System zur Konditionierung von Titan für alle getesteten Verblendkunststoffe empfohlen werden. Das Kevloc-Verfahren gewährleistet nur in Verbindung mit Artglass und Herculite akzeptable Langzeitfestigkeiten.