OriginalarbeitLanguage: GermanBereits im Alter von 4 Jahren sind 82% des intrakraniellen Volumens erreicht, 90% aber erst in der Frühpubertät und 100% mit 18 Jahren. Daher sollte das Hirnschädelwachstum nach ausgedehntem Trauma oder Kraniotomie in der Kindheit analysiert werden. Im eigenen Krankengtu wurden 3 Erwachsene mit Schädelwachstumsstörungen rekonstruiert, die jeweils isoliert mit 4 Jahren ausgelöst worden waren: eine osteoplastisch versorgte frontobasale Impressionsfraktur, eine mit temporaler Kraniektomie behandelte traumatische intrakranielle Blutung und ein früh-postoperativer Verlust eines parieto-okzipitalen Knochendeckels nach Tumoroperation. Die Wachstumsstörungen manifestierten sich im Erwachsenenalter als Sattelnasenbildung mit rinnenförmiger Einziehung supraorbital, Gesichtsskoliose mit Laterodysgnathie oder als einfache Verziehung des Schädelquerschnitts. Für diese Patienten stellt bei variablen frühkindlichen Störungen die Wachstumshemmung das gemeinsame Leitsymptom dar, die offenbar bereits durch die Narbenbildung und den Umbau der trajektoriellen Funktionseinheiten ausgelöst wird. Daher sollten im Hinblick auf die Hirnprotektion notwendige Kranioplastiken nicht erst nach Wachstumsabschluss, sondern bereits in der besonders traumaträchtigen Kindheit durchgeführt werden.