Orale MedizinPages 357-369, Language: GermanKunz, ChristophTeil 1: Benigne odontogene TumorenPrimäre Knochentumoren sind selten, denn sie machen nur 0,2 % aller Tumorerkrankungen aus. Tumoren und tumorähnliche Veränderungen der Kiefer zeigen neben der klinischen Oligosymptomatik ein uncharakteristisches radiologisches Erscheinungsbild, so dass nur durch die Korrelation klinischer, radiologischer und histomorphologischer Befunde eine Diagnose gestellt werden kann. Selbst auffällige Symptome wie Schmerz und Hypästhesien lassen keine Dignitätszuordnung oder Differenzialdiagnostik zu. Tumoren des Gesichtsskeletts werden in Veränderungen mit odontogener (abgeleitet von zahnbildendem Gewebe) und nicht odontogener Herkunft eingeteilt. Die odontogenen Tumoren bilden die Gruppe der am häufigsten vorkommenden Kiefertumoren. Ihr Spektrum reicht von indolenten hamartomartigen Veränderungen über benigne, langsam wachsende Tumoren bis zu seltenen, aggressiven Malignomen. Sie treten ausschließlich im Kieferknochen auf. Diagnostik und Therapie dieser Läsionen basieren auf einer Zusammenarbeit zwischen Klinikern und Pathologen. Dem Zahnmediziner kommt bei der Erkennung große Bedeutung zu.
Keywords: Knochentumoren, odontogene Tumoren, nicht neoplastische Knochenveränderungen, Kiefertumoren