EditorialPages 163, Language: GermanMiethke, Rainer-R./Jost-Brinkmann, Paul-GeorgEinen wirklichen Paradigmenwechsel ...Pages 167-174, Language: GermanBerens, Axel/Wiechmann, DirkOptimierung des klinischen VorgehensMini- und Mikroschrauben gewinnen zunehmend an Bedeutung für die kieferorthopädische Therapie, wenn eine maximale Verankerung erforderlich ist. Für den klinisch tätigen Kieferorthopäden und den Chirurgen ist es jedoch schwierig, aus der Vielzahl der angebotenen Systeme das für die jeweilige Situation geeignete auszuwählen. Anhand der Ergebnisse einer prospektiven klinischen Studie mit 255 Mini- und Mikroschrauben werden dem Anwender Daten zur Verfügung gestellt, die ihm den Einsatz von Miniimplantaten erleichtern. Vestibulär im Oberkiefer zeigten Mikroschrauben geringeren Durchmessers die höchsten Erfolgsraten. Auf der palatinalen Seite des Oberkiefers sollten Minischrauben mit größerem Durchmesser und einer Länge von mindestens 10 mm eingesetzt werden. Vestibulär im Unterkiefer waren die geringsten Verlustraten mit Minischrauben von 2 mm Durchmesser zu verzeichnen. Lingual im Unterkiefer fiel die Verlustrate von Miniimplantaten derart hoch aus, dass diese Lokalisation nach anfänglicher Erprobung nicht mehr benutzt wurde. Unter Beachtung dieser Kriterien sind nur wenige Misserfolge zu erwarten.
Keywords: Implantate, Mikroschrauben, Minischrauben, Verankerung
Pages 175-185, Language: GermanCha, Bong-Kuen/Lee, Nam-Ki/Choi, Dong-Soon/Jost-Brinkmann, Paul-GeorgDer Beitrag beschreibt anhand einiger Patientenbeispiele die orthodontischen Möglichkeiten, die sich durch skelettale Verankerungsmaßnahmen mit Mikroschrauben ergeben. Unter anderem werden Patienten vorgestellt, bei denen mit maximalen Verankerungsbedingungen Frontzähne/Molaren intrudiert oder nach distal beziehungsweise mesial geführt wurden.
Keywords: Skelettale Verankerung, Mikroschrauben, Intrusion, Molarendistalführung, Molarenmesialführung
Pages 187-193, Language: GermanKoga, Yoshiyuki/Yoshida, NoriakiEin wesentliches Merkmal skelettal offener Bisse ist die überdurchschnittliche anteriore und posteriore Höhe des Alveolarfortsatzes im Oberkiefer. Durch Intrusion der Molaren und anschließende Rotation des Unterkiefers entgegen dem Uhrzeigersinn kann der offene Biss geschlossen werden, während sich gleichzeitig das Gesichtsprofil verbessert. Der vorliegende Beitrag beschreibt dieses Prinzip anhand einer 21 Jahre alten Patientin mit anterior offenem Biss und großer vorderer Gesichtshöhe. Im Bereich des Processus zygomaticus wurde beidseits eine Miniplatte aus Titan eingesetzt, um die oberen Molaren zu intrudieren. Die Behandlung dauerte 28 Monate. In dieser Zeit wurden die Molaren um 5,0 mm und die Schneidezähne um 3,5 mm intrudiert.
Keywords: Skelettale Verankerung, offener Biss, Unterkiefer-Autorotation, Molarenintrusion
Pages 195-202, Language: GermanMüller-Hartwich, Ralf/Präger, Thomas/Park, Jin-A/Jost-Brinkmann, Paul-GeorgKieferorthopädische Miniimplantate ermöglichen kieferorthopädische Behandlungen auch in sehr schwierigen Verankerungssituationen. Zahlreiche Faktoren beeinflussen das Risiko eines vorzeitigen Schraubenverlustes, wobei die Lokalisation eine entscheidende Rolle spielt. Neben dem Knochen- und Platzangebot beeinflussen ferner die geplante Zahnbewegung, die umliegenden Weichgewebe, die Art der eingesetzten kieferorthopädischen Apparatur und die damit verbundene Belastung der Schraube sowie der Implantattyp den Erfolg.
Keywords: Implantate, Minischrauben, Verankerung, Verankerungsverlust, Lokalisation
Pages 203-208, Language: GermanWilmes, Benedict/Drescher, DieterBei der präprothetischen Therapie erwachsener Patienten sind oft nur isolierte orthodontische Korrekturen wie beispielsweise die Aufrichtung oder Intrusion von Molaren erforderlich. Die skelettale Verankerung mit Miniimplantaten stellt hier eine erhebliche Erweiterung des Behandlungsspektrums dar. Bei einer 22-jährigen Patientin fehlte der Zahn 36, der Zahn 26 war elongiert und der Zahn 37 nach mesial gekippt. Um den elongierten Zahn 26 zu intrudieren, wurde mit Hilfe dreier Miniimplantate vestibulär regio der Zähne 24/25 und 25/26 sowie im Bereich der Sutura palatina mediana eine skelettale Verankerung geschaffen. Die Aufrichtung des Zahnes 37 erfolgte mit einer Spider Screw, an deren Kunststoffabutment ein Teilbogen mit einer Nickel-Titan-Druckfeder befestigt war. Die Behandlungsdauer betrug 3 Monate. Obwohl eine geringe Bewegung der im Oberkiefer inserierten Miniimplantate in Belastungsrichtung feststellbar war, konnte das Behandlungsziel problemlos erreicht werden. Es wird deutlich, dass die skelettale Verankerung mit Miniimplantaten nicht nur das Behandlungsspektrum erweitert, sondern auch unabhängig von der Patientenmitarbeit macht.
Keywords: Kieferorthopädische Verankerung, Miniimplantate, Präprothetik, Molarenaufrichtung, Molarenintrusion
Pages 209-221, Language: GermanLudwig, Björn/Özkan, Volkan/Glasl, Bettina/Lietz, ThomasIn den letzten Jahren sind Verankerungsschrauben ein fester Bestandteil der kieferorthopädischen Therapie geworden. Eine breite Palette unterschiedlicher Schraubensysteme wurde entwickelt und steht dem Anwender nun zur Auswahl. Mit zunehmendem Einsatz skelettaler orthodontischer Verankerungssysteme ist allerdings auch davon auszugehen, dass die Anzahl von Komplikationen steigt. Über das Risikopotenzial kieferorthopädischer Verankerungsschrauben sind bisher nur wenige, überwiegend kasuistische Publikationen erschienen. Eine Prozessanalyse des Einsetzens von monokortikalen Schrauben soll einen Überblick über mögliche Risiken und Komplikationen bei der klinischen Anwendung geben. Die potenziellen Risiken skelettaler Verankerungstechniken lassen sich zeitlich in prä-, intra- und postoperative Komplikationen unterteilen. Sie werden in unterschiedlicher Weise durch den Behandler, den Patienten und das Schraubensystem selbst beeinflusst. Mögliche Risiken sind zum Beispiel Traumatisierung angrenzender anatomischer Strukturen, Perforationen des Sinus maxillaris, Nerv- und Gefäßverletzungen, Weichgewebsirritationen, Zahnkeim- und Wurzelschädigungen sowie Schraubenlockerungen und -brüche. Um eine skelettale Verankerung klinisch erfolgreich zu nutzen und um Komplikationen zu vermeiden, sollte der Anwender den komplexen Prozess der kortikalen Verankerung kennen, und er sollte fähig sein, die jeweiligen klinischen Gegebenheiten genau einzuschätzen und therapeutisch umzusetzen.
Keywords: Skelettale Verankerung, orthodontische Minischrauben, Komplikationen, Risikopotenzial
Pages 223-232, Language: GermanBumann, Axel/Wiemer, Kerstin/Mah, JamesSeit 5 Jahren werden tomas-Pins mit großem Erfolg zur temporären skelettalen Verankerung eingesetzt. In diesem Beitrag wird das System mit seinen Elementen und seiner klinischen Anwendung dargestellt. Zusätzlich werden die Vor- und Nachteile im Vergleich zu anderen Systemen kritisch gegeneinander abgewogen. Eine Verankerung über tomas-Pins macht den Behandler unabhängiger von der Mitarbeit des Patienten und vereinfacht es erheblich, gegebene klinische Behandlungsaufgaben zu bewältigen. Die Insertion des tomas-Pins erfolgt in wenigen Schritten - auch bei Jugendlichen. Besonders vorteilhaft ist bei diesem System, dass die Kopplungselemente einfach und stabil mit lichthärtendem Adhäsiv zu fixieren sind. Die glatte Oberfläche der Fixierung bietet zudem einen hohen Tragekomfort.
Keywords: tomas-Pins, skelettale Verankerung, Minischrauben, Distalbewegung, Patientenmitarbeit
Pages 235-242, Language: GermanStrietzel, FrankRisiken, Komplikationen und forensische AspekteEnossale Implantate zur orthodontischen Kraftapplikation finden im Rahmen kieferorthopädischer Behandlungen immer häufiger Anwendung. Ziel dieses Beitrages ist die Zusammenfassung bislang vorhandener Kenntnisse zu Risiken und Komplikationen beim Einsatz kieferorthopädischer Implantate. Eine systematische Literaturanalyse (Pubmed, Medline, Embase; 1993-2006; englische und deutsche Artikel) erbrachte zu Art und Häufigkeit von Komplikationen nach Anwendung kieferorthopädischer Implantate nur wenige Daten. Die Erfolgsrate dieser Implantate wird mit 86 % bis 89 % angegeben. Als Risikofaktoren gelten der Einsatz im Unterkieferseitenzahnbereich und in der nicht keratinisierten Gingiva, eine unzureichende Primärstabilität sowie ein zu hohes Eindrehmoment (> 10 Ncm). Zur Vermeidung von Komplikationen sollte das Vorgehen mit dem Patienten unter Berücksichtigung des Wachstums - besonders des Alveolarfortsatzes im Implantationsbereich - sowie der anatomischen und allgemeinmedizinischen Besonderheiten diskutiert werden. Weiterhin müssen die kieferorthopädische und gegebenenfalls die nachfolgende prothetische Behandlung zeitlich präzise abgestimmt werden, und es müssen mögliche Behandlungsalternativen berücksichtigt werden.
Keywords: Orthodontische Implantate, Risiken, Komplikationen, forensische Aspekte
Pages 243-245, Language: GermanReichart, Peter A.