Seit Langem sind Zusammenhänge zwischen rheumatoider Arthritis und Parodontitis bekannt. Beide gehören zu den chronisch-entzündlichen Erkrankungen, die mit Funktionsverlust und Abbau körpereigener Strukturen verbunden sind. Ungeklärt ist bisher die Frage, ob es sich
lediglich um einen assoziativen oder auch kausalen Zusammenhang handelt. Neben einer genetisch bedingten Suszeptibilität haben in den letzten Jahren bakteriell induzierte Citrullinierungsreaktionen und die davon ausgehende Autoantikörperbildung zunehmendes Interesse erlangt. P. gingivalis und A. actinomycetemcomitans, zwei Parodontalpathogene, können ebenfalls diese Stoffwechselprozesse auslösen und damit zur Autoimmunreaktion beitragen. Aufgrund der Zusammenhänge sollten alle Patienten mit rheumatoider Arthritis umfassend parodontal untersucht werden.
Manuskripteingang: 21.12.2020, Annahme: 27.01.2021
Schlagwörter: Parodontitis, rheumatoide Arthritis, Citrullinierung, Carbamylierung, Biomarker, Autoantikörper, Porphyromonas gingivalis, Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Zytokine