Die Deckung von gingivalen Rezessionen hat nicht nur aufgrund von gestiegenen ästhetischen Patientenbedürfnissen an Bedeutung gewonnen. Gerade eine starke Progression von gingivalen Rezessionen wie z. B. im Unterkieferfrontzahnbereich macht häufig eine chirurgische Korrektur notwendig. Über die letzten Jahrzehnte hinweg konnten wissenschaftliche Untersuchungen klar aufzeigen, dass insbesondere bei initial dünner Gingiva und wenig befestigter Mukosa die Kombination von Lappentechniken wie z. B. einem koronalem Verschiebelappen oder einer modifizierte Tunneltechnik mit autologen Transplantaten die beste Vorhersagbarkeit hinsichtlich kompletter Abdeckung der Rezessionen aufweist. Der Ersatz der autologen Transplantate durch xenogene Fremd- oder Biomaterialien bietet allerdings Vorteile für die Patienten hinsichtlich der Morbidität und einer gleichbleibenden Quantität und Qualität des Transplantats. Auch für diese Materialien hat sich in den letzten Jahren die wissenschaftliche Datenlage deutlich verbessert, sodass in bestimmten Indikationen die Anwendung von xenogenen Materialien und Biomaterialien empfohlen werden kann.
Manuskripteingang: 13.01.2022, Manuskriptannahme: 26.01.2022
Schlagwörter: Plastische Parodontalchirurgie, Biomaterialien, Weichgewebeersatz, Rezessionsdeckung