Der vorliegende Beitrag identifiziert und problematisiert – am Anwendungsbeispiel „Zahnheilkunde“ – zentrale ethische Herausforderungen im Kontext der künstlichen Intelligenz (KI). Sie reichen von Fragen des Datenschutzes bei komplexen Datensätzen über technikassoziierte Veränderungen der Zahnarzt-Patient-Beziehung bis hin zu Problemen der Evidenzgewinnung. Der Aufsatz betont den hohen Stellenwert KI-gestützter Technologien, verweist aber zugleich auf die Zweckbindung derselben: Demnach sollte der Einsatz von KI-basierten Systemen stets anhand ihrer konkreten Auswirkungen auf den Patienten, das Behandlungsteam und/oder die Zahnarzt-Patienten-Beziehung beurteilt werden. Nur Technologien, die bei Zahnärzten, ihren Patienten und der Gesellschaft Akzeptanz finden, werden langfristig Bestand haben.
Manuskripteingang: 19.07.2022, Manuskriptannahme: 20.07.2022
Schlagwörter: Digitalisierung, „Big data“, „Digital literacy“, Evidenzlücke, Verantwortungsdiffusion