Die gegenwärtigen Knochenaugmentationstechniken und Knochenersatzmaterialien haben einige Nachteile. Um diese ausschließen zu können, wurden extrahierte Zahnwurzeln mit Parodontalligament (ZW/PDL) zur Unterstützung der gesteuerten Knochenregeneration (Guided Bone Regeneration, GBR) eingesetzt. Der Ansatz versucht, den Vorteil der autologen Natur und Formbarkeit von ZW/PDL, ihre Fähigkeit, Raum zu schaffen und zu sichern, und die Osteokonduktivität/ -induktivität des erhaltenen Parodontalligaments zu nutzen. Im vorliegenden Artikel werden drei Fälle von ZW/PDL-unterstützter GBR im Rahmen von Sofortund zweizeitigen Implantationen gezeigt. Im ersten Fall erfolgte eine Sofortimplantation in die Extraktionsalveole eines oberen zentralen Schneidezahns, wobei ein aus der Wurzel des extrahierten Zahns zugeschnittenes ZW/PDL-„Veneer“ für eine simultane laterale Augmentation zum Einsatz kam. Der zweite Fall zeigt eine verzögerte Implantation nach lateraler Augmentation eines schweren labialen Knochendefekts an der Stelle eines oberen lateralen Schneidezahns, wobei aus der Zahnwurzel eines extrahierten Weisheitszahns PDL-enthaltende Blöcke bzw. Stücke geschnitten und zusammen mit dem Knochenersatzmaterial verwendet wurden. Der dritte Fall beschreibt eine umfangreiche vertikale und horizontale Knochenaugmentation vor einer verzögerten Implantatsetzung, für die der Wurzelkomplex eines extrahierten Weisheitszahns zugeschnitten und als bukkale und linguale Klammer auf dem nativen Knochen platziert wurde. Der umklammerte Raum wurde mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt. In allen drei Fällen wurden definitive Restaurationen eingegliedert, die bei der 3-Jahres-Nachuntersuchung stabil und funktionstüchtig waren. Die Osseointegration der Implantate blieb erhalten und die transplantierten ZW/PDL waren in den nativen oder regenerierten Knochen integriert oder remodelliert und durch nativen Knochen ersetzt. Weitere Studien mit langen Beobachtungszeiträumen zu diesem Ansatz sind notwendig.