OriginalarbeitSprache: DeutschIn der vorliegenden Pilotstudie wurde der Einfluß von zuckerfreien Fruchtbonbons auf den pH-Abfall in der Mundhöhle in vivo gemessen. Untersucht wurde eine Gruppe von 18 freiwilligen Probanden im Alter zwischen 20 und 50 Jahren. Vor dem eigentlichen Experiment wurde mit 3 ml Reizspeichel (stimuliert durch Kauen auf Paraffin) eine Titrationskurve aufgenommen. Die erste Ableitung dieser Kurve ergab die Pufferkapazität beta des Probanden. Zur Messung wurde eine Mikro-pH-Elektrode auf den Mundboden positioniert. Die gemessenen pH-Werte wurden zeitlich fortschreitend auf einem x,y-Schreiber protokolliert. Als Bonbon wurde "Ricola Zitronenmelisse, zuckerfrei" verwendet. Aus den gemessenen Pufferkapazitäten wurden Gruppen mit niedriger, mittlerer und hoher Pufferkapazität gebildet. In der Gruppe niedriger Pufferkapazität ergab sich während des Bonbonverzehrs ein mittlerer pH-Wert von 5,3, die Gruppe hoher Pufferkapazität wies dagegen einen mittleren pH-Wert von 6,0 auf. Bei der dazwischenliegenden Gruppe mittlerer Pufferkapazität ergab sich ein pH-Wert von 5,7. Der Unterschied zwischen den Gruppen niedriger und hoher Pufferkapazität ist statistisch nicht signifikant, ein deutlicher Trend ist aber sichtbar. Wir schließen aus den gemessenen Werten, daß für Probanden mit niedriger Pufferkapazität der häufige Verzehr stark saurer Fruchtbonbons möglicherweise das Risiko von erosiven Zahnschäden erhöht.