OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Studie war, die Auwirkung der tumortherapeutischen Radiatio auf die Entwicklung von initialen Kariesläsionen im Schmelz unter verschiedenen Hygienebedingungen zu untersuchen. Aus den oralen und bukkalen Flächen von 48 durchgebrochenen, frisch extrahierten Weisheitszähnen wurde je eine Schmelzprobe präpariert und poliert. Je eine Probe eines jeden Zahnes wurde mit 60 Gy bestrahlt. Die übrigen Schmelzproben wurden nicht bestrahlt. Zwei bestrahlte und zwei unbestrahlte proben wurden, teilweise mit Kunststoff abgedeckt (Kontrolle), in die bukkalen Flügel von intraoralen Platten eingelassen, die von 12 Probanden für den Zeitraum von sechs Wochen ganztags getragen wurden. Während dieses Zeitraumes wurde eine Seite der Platte zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpaste geputzt. Die andere Seite wurde nicht gesäubert. Zu Versuchsende wurden die Proben senkrecht zur Oberfläche geschnitten und poliert. Im Kontrollbereich und im der Mundhöhle ausgesetzten Bereich erfolgte die Bestimmung der Mikrohärte (Knoop, 30 N) parallel zur Oberfläche in drei Ebenen (25, 50, 75 µm). Die Mikrohärten sämtlicher Kontrollen unterschieden sich nicht (p > 0,05, Wilcoxon). Bei den unbestrahlten Proben unterschieden sich die Knoop-Härten des ungeputzten (25,0% des Kontrollwertes, x0) und des geputzten Bereichs (66,1%, x0) in der ersten Ebene signifikant (p 0,05). Die Unterschiede dieser Werte zu den bei den bestrahlten Proben im ungeputzten (19,8%, x0) bzw. geputzten Bereich (63,1%, x0) gefundenen Mikrohärten waren zufällig (p > 0,05). Auch in den anderen Ebenen konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den bestrahlten und den unbestrahlten Proben festgestellt werden. Hinsichtlich der Entstehung von initialen kariösen Läsionen unterscheiden sich bestrahlter und unbestrahlter Schmelz nicht. Regelmäßig durchgeführte Hygienemaßnahmen reduzieren die Kariesentstehung und -progression im bestrahlten Schmelz.