OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Studie war, die Auswirkung der tumortherapeutischen Radiatio auf die Entwicklung von initialen Kariesläsionen im Dentin unter verschiedenen Hygienebedingungen zu untersuchen. Aus den oralen und bukkalen Flächen von 48 frisch extrahierten Weisheitszähnen wurde je eine Dentinprobe präpariert und poliert. Je eine Probe eines jeden Zahnes wurde fraktioniert bestrahlt (60 Gy Gesamtdosis). Die übrigen Dentinproben wurden nicht bestrahlt. Zwei bestrahlte und zwei unbestrahlte Proben wurden in die bukkalen Flügel von intraoralen Platten eingelassen, die von zwölf Probanden für den Zeitraum von fünf Wochen ganztags getragen wurden. Während dieses Zeitraumes wurde eine Seite der Platte zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpaste geputzt. Die andere Seite wurde nicht gesäubert. Die Bestimmung der Mikrohärte (Knoop) der Dentinoberflächen erfolgte sowohl vor als auch nach der Bestrahlung sowie zu Ende des In-situ-Versuchs. Nach der Bestrahlung war die Mikrohärte des Dentins um mehr als 50% reduziert (p 0,001). Nach In-situ-Exposition der unbestrahlten Proben unterschieden sich die Knoop-Härten des ungeputzten (6,4% des Ausgangswertes, x0) und des geputzten Bereichs (44,9%, x0) signifikant (p 0,001). Bei den bestrahlten Proben waren die Mikrohärten im ungeputzten (5,7%, x0) bzw. geputzten Bereich (32,4%, x0) ebenfalls signifikant unterschiedlich (p 0,001). Die jeweiligen Unteschiede zwischen den bestrahlten bzw. den unbestrahlten Proben waren in den Gruppen mit ungeputztem Dentin zufällig, während bei den geputzten Proben ein signifikanter Unterschied festgestellt wurde (p 0,01). Durch eine Bestrahlung wird menschliches Dentin schwer geschädigt. Hinsichtlich der Entstehung von kariösen Läsionen unterscheiden sich bestrahltes und bestrahltes Dentin im mikroskopischen Bild nicht. Regelmäßig durchgeführte Hygienemaßnahmen reduzieren die Kariesentstehung im bestrahlten Dentin.