OriginalarbeitSprache: Deutsch2,3-Dimercaptopropanol (BAL), 2,3-Dimercaptosuccin-Säure (DMSA) und 2,3-Dimercaptopropansulfon-Säure (DMPS) werden als Komplexbildner bei Schwermetallintoxikationen - wie z.B. Hg-Vergiftungen - eingesetzt. Diese Dithiole stehen im Verdacht, die Konzentration von Quecksilber oder Arsen im ZNS zu erhöhen. Zur Untersuchung von Wechselwirkungen zerebraler Proteine mit thioltragenden Chelatoren wurden Neuroblastomzellen und Hirnhomogenate mit As, BAL, DMSA und DMPS versetzt. Nach gelektrophoretischer Auftrennung konnten Änderungen im Proteinspotmuster vor und nach Dithiolgabe dargestellt und unterschiedliche As-Gehalte mittels Autoradiographie quantifiziert werden. In der beschriebenen Versuchsanordnung zeigte Arsen erhöhte Proteinbindungen in Gegenwart von Dithiolen. Proteine der Molekulargewichte 55, 45 und 37 kDa zeigten eine erhöhte As-Radioaktivität nach Dithiolgabe. Die Befunde der Arsenbindungen an Neuroproteine lassen Rückschlüsse auf den Mechanismus erhöhter zerebraler Quecksilberkonzentrationen nach Dithiolgabe zu. Dies lässt die DMPS-Therapie nach "Amalgamkrankheit" in einem neuen Licht erscheinen.