OriginalarbeitSprache: DeutschDie Prognosequalität der Kariesrisiko-Einstufung nach den "DAJ-Kriterien" und dem "Schieber zur Karies-Risikobestimmung" wurde in einer 4-jährigen Beobachtungsstufie an 189 7- bis 8-Jährigen und 246 11- bis 12-Jährigen einer vergleichenden Prüfung unterzogen. Die Kariesvorhersage bezog sich auf einen Prognosezeitraum von jeweils 2 Jahren. Der Kariesbefall wurden nach WHO-Standard erfasst. Als initial kariöse Läsionen wurden kreidige Verfärbungen der Glattflächen und braun bis schwarz verfärbte Fissuren registriert. Nach der methodenbezogenen Einstufung der Probanden in Kinder mit und ohne Kariesrisiko wurde der eingetretene Karieszuwachs in Beziehung zur Kariesrisiko-Prognose analysiert. War der Anteil korrekt klassifizierter Probanden (61 bis 72%) für beide Verfahren annähernd gleich, so reflektierten Sensitivität, Spezifität und Vorhersagewerte ihre unterschiedliche Wichtung. Während eine Kariesrisiko-Einstufung nach den "DAJ-Kriterien" und deren Density Likelihood Ratios eine 2- bis 3fach höhere Erkrankungswahrscheinlichkeit reflektierte, signalisierte eine Non-Risiko-Prognose mit dem "Schieber zur Karies-Risikobestimmung" eine 3- bis 5fach geringere Wahrscheinlichkeit einer Kariesentwicklung, als dies die populationsbezogene Kariesprävalenz erwarten ließ. Im Ergebnis der vorliegenden Analyse wird die kombinierte Nutzung beider Screeningmethoden empfohlen.