OriginalarbeitSprache: DeutschParodontopathogene Mikroorganismen sind möglicherweise an der Ätiologie von Gefäßerkrankungen beteiligt. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, Aortagewebeproben hinsichtlich des Vorkommens von parodontopathogenen Erregern zu untersuchen. Von 26 Patienten, bei denen eine Herzoperation durchgeführt wurde, standen gestanzte Gewebestücke aus der Aorta zur Verfügung. Die Entnahme war notwendig geworden, um eine Herz-Lungen- Maschine anzuschließen. Die Proben wurden sofort nach der Gewinnung in flüssigen Stickstoff überführt und bei -80°C gelagert; ihre Auswertung erfolgte mittels PCR. Zum grundsätzlichen Nachweis von Bakterienzellen wurden universelle, gegen das 16S rRNSGen gerichtete Primer eingesetzt. Zum Nachweis von Porphyromonas gingivalis und Actinobacillus actinomycetemcomitans wurden spezifische Primer verwendet; bei fraglichen Amplifikaten erfolgte eine Nachprüfung mittels Southern-Hybridisierung. In 23 von 26 Proben (88,5%) konnte bakterielle DNS, meist jedoch nur in Spuren, nachgewiesen werden. Die Auswertung hinsichtlich P. gingivalis ergab hingegen in 4 Proben den eindeutigen Nachweis von P. gingivalis-DNS; A. actinomycetemcomitans war in keiner Probe vorhanden. Der Nachweis von P. gingivalis in Aortagewebe stützt die These, dass parodontopathogene Mikroorganismen in den Blutkreislauf gelangen und möglicherweise zu einer Beeinflussung des Gefäßendothels führen.