OriginalarbeitSprache: DeutschDie individuellen Folgen der Resektion maligner Tumoren im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich stellen große fachliche Anforderungen an den behandelnden Zahnarzt. Dabei ist für den Patienten oft nur eine funktionell und ästhetisch unzureichende Rehabilitation zu erreichen. Die vorliegende Studie untersucht die Art der prothetischen Versorgung, die bleibenden funktionellen Einschränkungen, die subjektive Bewertung des Zahnersatzes sowie die psychosoziale Belastung von nach Tumorresektion im Bereich der Mundhöhle implantatprothetisch versorgten Patienten. Bei 66 von 132 Patienten, die zwischen 1985 und 1997 in der Mainzer Zahnklinik konsekutiv aufgenommen, reseziert, implantiert und prothetisch versorgt wurden, konnte sowohl eine klinische Untersuchung als auch ein semistrukturiertes Interview durchgeführt werden. Die definitive prothetische Versorgung erfolgte größtenteils über herausnehmbaren Zahnersatz auf implantatgetragenen, konfektionierten Dolderstegen. Restzähne wurden in der Regel teleskopierend versorgt. Resektionsbedingte Funktionseinbußen konnten zwischen 47% (soziale Reintegration) und 91% (allgemeines Wohlbefinden) der Fälle verbessert, jedoch nur teilweise kompensiert werden. Einschränkungen der Zungenmobilität, Sensibilitätsverluste und strahleninduzierte Salivationsminderung führten zu Kau- und Schluckproblemen, die durch die prothetische Versorgung oft kaum positiv beeinflusst werden konnten. Die besten subjektiven Bewertungen erhielt das ästhetische Rehabilitationsergebnis, gefolgt von der Handhabbarkeit des Zahnersatzes und dem kaufunktionellen Zugewinn. Besonders positiv wurde die verbesserte Integration in das soziale Umfeld nach der implantatprothetischen Versorgung bewertet.