OriginalarbeitSprache: DeutschDie vorliegende Studie sollte die Frage beantworten, ob ein Einfluss des IL 1-Genotyps auf den Therapieerfolg einer chronischen Parodontitis besteht. 16 Patienten mit unzureichendem Therapieerfolg wurden in eine Querschnittsanalyse und 21 Patienten in eine prospektive Studie einbezogen. Die klinische Befundung und mikrobiologische Diagnostik erfolgte vor und bis zu 12 Monaten nach Deep scaling und Root planing. 8 der 16 Patienten der Querschnittsanalyse und 9 der 21 Patienten der Verlaufsstudie waren Genotyp-positiv. In der Querschnittsanalyse hatten die Genotyp-negativen Patienten bei tendenziell höheren API-Werten mehr P. gingivalis und B. forsythus in der subgingivalen Plaque. In der Verlaufsstudie hatten als Ausgangsbefund die Genotyp-negativen Patienten 17 ± 10 und die Genotyp- positiven 27 ± 19 Taschen mit einer Sondierungstiefe ³ 5 mm. Diese Zahl reduzierte sich bei den Genotyp-neg. Patienten auf 7 ± 5, bei den pos. auf 12 ± 8 ein Jahr nach Deep Scaling. Die Zahl von P. gingivalis in der subgingivalen Plaque wurde durch die Therapie signifikant reduziert (bei Genotyp-neg. bis ein Jahr nach Therapie, bei Genotyp-pos. nur bis 6 Monate danach). Ein Therapieerfolg hängt bei adäquater Behandlung eher von der persönlichen Mundhygiene als vom IL 1-Genotyp ab. Die routinemäßige Bestimmung des IL 1-Genotyps als prädiktiver Wert für den Therapieerfolg ist nicht angezeigt.