OriginalarbeitSprache: DeutschPatienten mit temporomandibulärer Dysfunktion (TMD) weisen oftmals Symptome der Halswirbelsäulen- und Schultergürtelregion auf. Unbekannt ist, ob Patienten mit TMD, die über keinerlei Symptome der Zervikalregion berichten, dennoch funktionelle asymptomatische Störungen dieser Region aufweisen. In einer prospektiven kontrollierten klinischen Studie wurden Prävalenz und Lokalisation einer solchen asymptomatischen CSD (= Cervical Spine Dysfunction) bei Patienten mit TMD untersucht. 30 Patienten mit Diskusvorverlagerung ohne Reposition des Temporomandibulargelenks, aber ohne Beschwerden der Nackenregion, wurden mit 30 gesunden, alters- und geschlechtsentsprechenden Kontrollpersonen verglichen. In der Patientengruppe wurde signifikant häufiger eine asymptomatische Funktionsstörung der Zervikalregion nachgewiesen als in der Kontrollgruppe. Außerdem wiesen die Patienten signifikant mehr muskuläre Triggerpunkte auf als die Kontrollpersonen. Am ausgeprägtesten waren die Unterschiede im Bereich der oberen HWS. Diese Ergebnisse legen nahe, dass auch bei TMD-Patienten ohne Nackenbeschwerden die Zervikalregion in die klinische Untersuchung einbezogen werden sollte.