OriginalarbeitSprache: DeutschKiefergelenkgeräusche sind akustische Signale, die auf unterschiedlichen Bildungsmechanismen beruhen. Ziel dieser Arbeit war es, im Rahmen einer Grundlagenstudie, klinisch auskultierbare Kiefergelenkgeräusche (Knacken und Krepitation) von 25 Probanden, die mit Hilfe von Mikrofonen beidseitig aufgezeichnet wurden, mittels der Schnellen Fourier-Transformation (FFT) und der Zeit-Frequenzanalyse (JTFA) zu analysieren sowie beide Methoden hinsichtlich ihrer klinischen Aussagekraft einander gegenüberzustellen. Kiefergelenkgeräusche sind Signaltypen, die sich schnell über die Zeit verändern. Es konnte gezeigt werden, dass die FFT, die nur ein stationäres Frequenzspektrum berechnet, nicht zur umfassenden Beschreibung von Kiefergelenkgeräuschen geeignet ist. Die JTFA liefert dagegen eine dynamische Darstellung charakteristischer Frequenzintensitätsmuster, die sich über die Zeit verändern. Jedoch waren aufgrund der methodenbedingten Unschärfe keine exakten Angaben von Frequenz und Zeit möglich. Als Ergebnis wurden unterschiedliche Geräuschereignisse mit einer hohen Variabilität beobachtet. Störgeräusche konnten u. a. direkt identifiziert werden. Weiterhin konnten komplexe Geräuschereignisse und der Einfluss unterschiedlicher Gewebeeigenschaften beobachtet werden. Die JTFA stellt zwar eine Verfeinerung der computergestützten Untersuchung dar, doch müssen neben weiteren Grundlagenstudien klinische Untersuchungen folgen, die die JTFA-Spektren systematisch mit klinischen Diagnosen vergleichen.