OriginalarbeitSprache: DeutschLänger anhaltende physische und psychische Belastungen können bei fehlender Adaptation zu Burnout-Symptomen wie emotionaler Erschöpfung, Leistungsabfall und Depersonalisation führen. Ziel der multizentrischen Studie an 161 Zahnmedizinstudenten im 7. und 9. Semester aus Bern, Freiburg und Dresden war die vergleichende Erhebung verschiedener stress- und burnout-begünstigender Faktoren. Diese sollten den unterschiedlichen Lern- und Ausbildungsbedingungen gegenüber gestellt werden. Als Instrumentarium wurden das Psychosoziale Stress- Inventar (PSSI), das Maslach Burnout Inventory (MBI) und der Fragebogen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität SF-12 verwendet. Der psychosoziale Stress, vor allem die Examensängste waren in Dresden und Freiburg höher als in Bern. Bei fächerspezifischer Betrachtung zeigten die zahnärztliche Prothetik und die Endodontie die höchste Belastungsquote. Der Anteil der Studenten, die an einer stark ausgeprägten Burnout-Symptomatik litten, war an allen drei Hochschulorten gleich hoch. Er liegt für die drei Burnout-Symptomgruppen zwischen 10% und 28%. Depersonalisationssymptome sind eher als person- denn studiumsbezogen einzuschätzen. Diese Studenten weisen Anzeichen für einen Mangel an sozialer Kompetenz und Integration auf. Die Anforderung, gleichzeitig Behandlungsentscheidungen zu treffen und auf den Patienten einzugehen, ist eine zentrale Stressquelle, vor allem für Studenten mit mangelnder sozialer Kompetenz. Dies bedarf einer verstärkten Aufmerksamkeit, um Folgeschäden für das spätere Berufsleben zu verhindern.