OriginalarbeitSprache: DeutschDer steigende Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung begründet die Fragestellung, ob und wie eine Ausbildung im Bereich Seniorenzahnmedizin stattfindet. Zu diesem Zweck wurden alle Universitätszentren für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde zur Ausbildungssituation befragt. Von den 111 selbstständigen Einrichtungen konnten 87 und von den 31 geschäftsführenden Direktoren 23 Antwortbögen in die Auswertung einbezogen werden. Aspekte der Gerostomatologie fließen meist fachbezogen in die Lehre ein. 6 der 31 Universitäten bieten den Studierenden eine einsemestrige Vorlesung an. Innerhalb dieser 6 Vorlesungsreihen werden weniger oralchirurgische, zahnerhaltend-parodontologische oder prothetische Aspekte berücksichtigt. Es werden vielmehr allgemeinmedizinische Themen, Betreuungsmodelle, Fragen zur Physiologie des Alterns, zur klinischen Geriatrie/ Gerostomatologie und den gerodontologischen Gesundheitswissenschaften behandelt. 6 Universitäten bieten auch praktischen Unterricht in Senioreneinrichtungen an. 87,4 % der für die Lehre Verantwortlichen würden eine spezielle Vorlesungsreihe zur Alternszahnmedizin begrüßen. Es werden jedoch auch Bedenken geäußert, dass der Stundenplan schon umfangreich genug sei oder dass sich Redundanzen ergeben. In Anbetracht der demographischen Entwicklung und dessen, dass von den 31 deutschen Universitäten nur 3 eine theoretische und praktische Ausbildung in der Seniorenzahnmedizin durchführen, sind die prägradualen Ausbildungsinhalte zu überprüfen, aber auch postgraduale Ausbildungskonzepte zu diskutieren.