OriginalarbeitSprache: DeutschObwohl die multifaktorielle Ätiologie der kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) weitgehend akzeptiert wird, fehlt die wissenschaftliche Evidenz. Um die Literatur, die sich mit der multifaktoriellen Ätiologie der kraniomandibulären Dysfunktion beschäftigt, zu analysieren, wurde eine Literaturrecherche durchgeführt. Ziel war es, die methodische Qualität der gefundenen 116 Veröffentlichungen zu beurteilen. Sechs randomisierte kontrollierte Studien betrafen okklusale Faktoren. Von neun prospektiven Kohortenuntersuchungen bei Erwachsenen wies nur eine Studie eine Kontrollgruppe auf. Auch bei den prospektiven Untersuchungen von Kindern existierte nur bei zwei der 16 durchgeführten Studien eine Kontrollgruppe. Unter den zwei systematischen Literaturübersichten gab es einige Untersuchungen von hoher methodischer Qualität, aber ihre wissenschaftliche Evidenz fehlte. Die restlichen Veröffentlichungen beinhalteten Querschnittsuntersuchungen und retrospektive Fall-Kontrollstudien. Entsprechend den zugrunde gelegten Suchkriterien konnten nicht viele Studien mit hoher methodischer Qualität bezüglich der multifaktoriellen Ätiologie der kraniomandibulären Dysfunktion gefunden werden. Deshalb sind die gefundenen Aussagen über die multifaktorielle Ätiologie nicht wissenschaftlich fundiert.