OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer Fragebogenaktion unter Studierenden einer deutschen Universitätsstadt sollten Ernährungsgewohnheiten und mögliche Zusammenhänge zur Wohnsituation, des Körpergewichts und zu geschlechtsspezifischen Besonderheiten erfasst werden. Insgesamt sind 1177 Fragebögen an Studierende unterschiedlicher Fachbereiche verteilt worden. Die Fragen umfassten nicht nur persönliche Daten, sondern betrafen auch Anzahl und Zusammensetzung der Mahlzeiten, Zwischenmahlzeiten und bevorzugte Getränke, das soziale Umfeld, Zeitaufwand pro Einzelmahlzeit sowie Art und Ort der Nahrungsaufnahme. Alle Antworten wurden rein qualitativ erfasst. Die Rücklaufquote der Umfrage betrug 65,7 % (n=762), wobei 59 % der Bögen von Frauen und 41 % der Bögen von Männern ausgefüllt wurden. Die Studierenden gehörten zu 42 % den medizinischen Fakultäten an, waren zu 33 % aus dem Bereich Betriebswirtschaft und Rechtswissenschaften und 25 % entfielen auf weitere Bereiche wie Naturwissenschaften oder Pädagogische Fakultät.
Die Umfrage ergab signifikante Unterschiede des Ernährungsverhalten zwischen weiblichen und männlichen Studierenden. Während Männer bevorzugt Wurst, Fleisch und alle Sorten von Fastfood (p0,001) konsumierten, wählten Studentinnen häufiger ernährungsphysiologisch wertvolle Nahrungsmittel wie Vollkornbrot, Obst, Fisch (p0,001) und Müsli (p0,028) aus. Männliche Studierende tranken gehäuft Cola oder Bier (p0,001), während Frauen Wasser bevorzugten (p0,001). Lebten die Studenten noch im Elternhaus, so wurden vermehrt minderwertige Nahrungsmittel wie u.a. süßes Gebäck, Weißbrot, Butter oder Wurst verzehrt (p0,01). Die Studie zeigte des Weiteren, dass Studenten der medizinischen Fakultäten sich nicht gesünder ernährten als Kommilitonen anderer Fachbereiche und das Wohnen bei den Eltern hatte ebenso keinen positiven Effekt auf das Ernährungsverhalten der Studierenden.