OriginalarbeitSprache: DeutschDie Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, wie Zahnärzte auf Zahnschäden infolge einer bulimischen Essstörung reagieren und welche weiterführenden Empfehlungen bezüglich Zahnhygiene und Behandlung der Grunderkrankung sie geben. Dazu wurde 2003 ein Fragebogen den Mittelfränkischen und Oberfränkischen Zahnärztlichen Mitteilungen, die an insgesamt 2192 Zahnärzte verschickt werden, beigelegt. Er enthielt 10 Fragen, von denen drei Alter, Geschlecht und Berufssituation der Befragten und sieben weitere ihre Einstellung gegenüber Behandlungsempfehlungen betrafen. 128 ausgefüllte Fragebögen wurden zurückgesendet. 40% der befragten Zahnärzte nahmen an, nicht als erste im Gesundheitswesen Tätige die Essstörung bei ihren Patientinnen und Patienten erkannt zu haben. 65% der Befragten gaben an, mit Patientinnen und Patienten, die bulimietypische Zahnschäden aufwiesen, immer ein Gespräch über die Grunderkrankung zu führen. Zur Mundhygiene nach dem Erbrechen wurde von 67% der befragten Zahnärzte empfohlen, die Zähne nicht zu putzen. 73% schlugen vor, nach dem Erbrechen den Mund mit Wasser zu spülen. 57% erachteten nach dem Erbrechen das Anwenden einer Fluoridlösung für sinnvoll. Viele der an der Befragung teilnehmenden Zahnärzte erkennen Zahnschäden infolge bulimischer Essstörungen. Ihnen kommt in der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Essstörungen eine wichtige Rolle bezüglich Ersterkennung, Beratung in Sachen Zahnhygiene und Weitervermittlung im Gesundheitssystem zu, wobei eine breitere Kooperation zwischen Zahnärzten und Experten auf dem Gebiet der Essstörungen sinnvoll erscheint.