OriginalarbeitSprache: DeutschDer Tastsinn spielt in der Endodontie zur Erfassung dreidimensionaler Strukturen eine wichtige Rolle. In der vorliegenden Arbeit sollte untersucht werden, ob die taktile Erfassung von Kanalverläufen durch die Ausbildungsdauer, die verwendeten Instrumente oder die initial erlernte Aufbereitungstechnik beeinflusst werden. Insgesamt 72 Studierende des 6. und 56 des 10. Fachsemesters (FS) ertasteten mit vier unterschiedlichen Handinstrumenten zwölf artifizielle Kanäle mit geradem, gekrümmtem, s-förmigem sowie Typ IV-Kanalverlauf in randomisierter Reihenfolge. Studierende des 6. FS konnten signifikant (p 0,01) seltener die richtige Konfiguration ertasten, als Studierende des 10. FS. Initiales Erlernen der manuellen oder der maschinellen Aufbereitung hatte keinen signifikanten Einfluss (p > 0,05). Im 6. FS konnten mit Flexicut und NiTi-Feilen signifikant (p 0,01) häufiger die korrekten Konfigurationen ertastet werden, als mit der Hedström- bzw. K-Feilen. Gerade Kanäle wurden im sowohl im 6. als auch im 10. FS am besten, Typ IV-Kanäle dagegen am schlechtesten erkannt (p 0,001). Sowohl die Ausbildungsdauer, als auch die Auswahl der Instrumente beeinflussen die korrekte Erfassung der Kanalkonfigurationen signifikant; demgegenüber hatte die Reihenfolge der Ausbildungsschritte keinen Einfluss auf die Kanalformerkennung in der vorliegenden Arbeit.