OriginalarbeitSprache: DeutschNach den Ergebnissen der letzten bevölkerungsweiten Mundgesundheitsstudien hat sich die Zahngesundheit in Deutschland zumindest in Bezug auf Karies erheblich verbessert [12, 14, 15]. Das gilt vor allem für die Population der 12-Jährigen, aber auch bei den Erwachsenen und Senioren hat die Anzahl der kariösen Läsionen leicht ab- und die Zahl vorhandener Zähne zugenommen. Andererseits kann zumindest populationsbezogen nicht davon ausgegangen werden, dass sich die Rahmenbedingungen, die zur Entstehung von Karies führen (Plaque und Zuckerkonsum), po-sitiv entwickelt haben. So verfügen nur 30,1% der 12-Jährigen, 37,6 % der 35- bis 44-Jährigen und 21,7 % der 65- bis 74-Jährigen über eine sehr gute (Plaque-Index=0) oder gute (Plaque-Index 1) Mundhygiene. Der Zuckerkonsum unterliegt zwar jährlichen Schwankungen, hat sich in den vergangenen Jahren in Deutschland allerdings nicht grundlegend verändert und lag im Berichtsjahr 2011/12 bei 32kg pro Kopf und Jahr. Es ist also davon auszugehen, dass es im Wesentlichen die steigende Verbreitung lokal verfügbaren Fluorids, welches sowohl im Rahmen der häuslichen Prophylaxe (Zahnpasten, fluoridiertes Speisesalz, Fluorid-Gele, Mundspüllösungen) als auch professionell zunehmend appliziert wird, sowie Fissurenversiegelungen und eine sich verändernde restaurative Therapie (minimal invasiv und adhäsiv statt maximal invasiv) sind, die zur Verbesserung der Zahngesundheit geführt haben [5, 13]. Unterstützt wird diese Vermutung durch die Tatsache, dass die zweite große Plaque-assoziierte Erkrankung der Mundhöhle, die Par-odontitis, die weitgehend unabhängig von diesen Faktoren ist, in den zurückliegenden Jahren eher zu- als abgenommen hat. Über die aktuellen Mundhygienegewohnheiten und -kenntnisse der Bevölkerung ist wenig bekannt. Um Ansatzpunkte für eine Verbesserung des oralpräventiven Verhaltens der Bevölkerung zu finden, ist es daher zunächst wichtig, den Ist-Zustand der entsprechenden Gewohnheiten und Kenntnisse zu evaluieren. Aus diesem Grunde wurde von der AXA Krankenversicherung in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin der Universität Witten/Herdecke eine entsprechende bevölkerungsrepräsentative Befragung initiiert. Die Erhebung wurde von dem Marktforschungsinstitut Forsa durchgeführt und soll hier auszugsweise vorgestellt werden.
Schlagwörter: Prophylaxe, Mundhygiene, Zähneputzen, Interdentalraum-Reinigung, Repräsentative Umfrage