Ziel: Diese In-vitro-Studie untersuchte die Lesetiefe von Intraoralscannern (IOS) im Sulcus gingivalis.
Material und Methode: Am Zahn 16 eines Frasaco-Modells wurde eine Tangentialpräparation für eine Vollkrone durchgeführt. Das Modell wurde gescannt und der Sulkus anschließend mit einer dedizierten Software (Model Creator, Version DentalCAD 2.4 Plovdiv) durch Setzen der Parameter apikale Breite, koronale Breite und Sulkustiefe virtuell modifiziert. Anschließend wurden zwei Modelle mit unterschiedlichen Sulkustiefen (1 mm und 2 mm) im Digital-Light-Processing-Verfahren (DLP) 3-D-gedruckt. Getestet wurden sieben IOS: Emerald, Trios 3, Carestream 3600, Dental Wings DWIO, CondorScan, True Definition Scanner (TDS) und Cerec Omnicam. Jedes der beiden Modelle wurde mit jedem Scanner 10-mal gescannt. Anschließend wurde mit einer Viewer-Software (3Shape 3D) die Sulkustiefe D (Distanz zwischen dem koronalsten Punkt und dem Boden des Sulkus) gemessen. Die Prüfung auf Normalverteilung der Daten erfolgte mit dem Shapiro-Wilk-Test (p < 0,05). Auf Varianzhomogenität wurde mit dem Levene-Test geprüft. Für die statistische Analyse kam der Kruskal-Wallis-Test mit Nemenyi-post-hoc-Test zum Einsatz (α = 0,05).
Ergebnisse: Alle IOS waren in der Lage, in dem 1 mm tiefen Sulkus zu lesen, wenn auch mit einigen statistisch signifikanten Unterschieden (p < 0,001). In dem 2 mm tiefen Sulkus allerdings konnten nur die Trios 3 und das TDS lesen (p < 0,001).
Schlussfolgerungen: Die Lesetiefe verschiedener IOS kann sich signifikant unterscheiden. An dem Modell mit 2 mm tiefem Sulkus war die Sulkuserfassung trotz Abwesenheit von Sulkusflüssigkeit unvollständig, was bedeutet, dass tief subgingival reichende Präparationen mit IOS nur schwer abzuformen sind.
Schlagwörter: Intraoralscanner, Sulcus gingivalis, Lesetiefe, Tangentialpräparation, Federrand, Digital Light Processing