Dieser Fallbericht schildert die systematische parodontale Behandlung eines 54-jährigen Patienten, der sich aufgrund einer malignen Tumorerkrankung mit ossärer Metastasierung einer antiresorptiven Therapie mit dem monoklonalen Antikörper Denosumab unterziehen sollte und im Vorfeld zur Parodontitistherapie überwiesen wurde. Die klinische und radiologische Untersuchung ergab eine fortgeschrittene Parodontitis (generalisiert, Stadium IV, Grad C) und mehrere Zähne, die im Kontext der Tumortherapie nicht erhalten werden konnten. Die aktive Parodontitistherapie erfolgte in zwei Stufen: (1) Kontrolle von Risikofaktoren und supragingivale Biofilmentfernung, (2) subgingivale Instrumentierung (SI) mit adjuvanter systemischer Antibiotikagabe und Extraktion der nicht erhaltungswürdigen Zähne. In einzelnen Belangen wurde aufgrund der Dringlichkeit der Tumortherapie vom etablierten Stufenschema der Parodontitistherapie abgewichen. Bereits eine Woche nach SI konnte daher die antiresorptive Medikation mit Denosumab begonnen werden. Bei der Befundevaluation nach SI wurde eine deutliche Verbesserung der parodontalen Situation festgestellt. Seitdem nimmt der Patient risikoadaptiert an der unterstützenden Parodontitistherapie (UPT; Stufe 4) teil und stellt sich in vierteljährlichen Abständen zum Recall vor.
Manuskripteingang: 18.01.2023, Annahme: 09.03.2023
Schlagwörter: systematische Parodontitistherapie, unterstützende Parodontitistherapie (UPT), Antiresorptiva, Denosumab