Während ernährungsbedingte, manifeste Erkrankungen wie Übergewicht und Diabetes mellitus Typ II bereits als etablierte Risikofaktoren von parodontalen Erkrankungen gelten, mehrt sich auch die Evidenz, dass schon der Faktor Ernährung als parodontaler Risikofaktor betrachtet werden sollte. Unabhängig davon, ob die Ätiologie der Parodontalerkrankungen eher mikrobiologisch oder immunologisch bedingt betrachtet wird, übt Ernährung auf beide Faktoren einen relevanten Einfluss aus. Der Artikel stellt evidenzbasierte Ernährungsinterventionen vor, die sowohl präventiv als auch therapeutisch begleitend im Rahmen einer parodontalen Therapie eingesetzt werden können. Zusammenfassend können diese vorteilhaften Ernährungsinterventionen als eine hauptsächlich pflanzenbasierte, niederglykämische, mikronährstoffreiche Vollwertkost unter Beachtung von marinen Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B12 und Vitamin D betrachtet werden. Die größte Evidenz liegt derzeit vor allem im Bereich der Gingivitistherapie vor.
Manuskripteingang: 01.02.2023, Annahme: 21.03.2023
Schlagwörter: Ernährung, Parodontitis, Gingivitis, Vollwertkost, Omega-3-Fettsäuren, Zucker, Ballaststoffe