Ziel: Es wurden verschiedene Arten der Bruxismus-Diagnostik aus dem klinischen Alltag miteinander verglichen. Das Ziel dieser Studie war es, die Übereinstimmung zweier diagnostischer Mittel für die Bruxismus-Diagnostik (Fragebögen und portables EMG-Messgerät) zu untersuchen.
Probanden und Methoden: 76 Probanden ohne craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) wurden in einer klinischen Studie über einen Beobachtungszeitraum von fünf Wochen auf ihr Bruxismusverhalten untersucht. Im häuslichen Umfeld wurden Messungen der Episoden pro Stunde mit dem portablen EMG-Gerät GrindCare (GC) durchgeführt. Der Zeitraum war auf drei Intervalle (1 Woche – 2 Wochen – 2 Wochen) aufgeteilt. Erforderlich waren jeweils mindestens fünf aufgezeichnete Schlafstunden pro Nacht. Zudem wurden die Selbstangaben von Schlaf- (SB) und Wachbruxismus (WB) zu Beginn und am Ende der Studie mit Fragebögen erhoben, u.a. mit der Oral Behavior Checklist (OBC).
Ergebnisse: Es besteht eine signifikante Korrelation zwischen erhöhten Kieferaktivitäten (diagnostiziert mittels OBC) und SB- sowie WB-Selbstangabe, sowie zwischen den Selbstangaben von SB und WB untereinander, nicht jedoch zwischen Fragebögen und instrumenteller (GC) Diagnostik.
Schlussfolgerung: In der Bruxismus-Diagnostik können Fragebögen nicht die EMG-Messungen ersetzen. Zahnärzte sollten stets eine Kombination aus Selbstangabe in Form von validierten Fragebögen und instrumenteller Diagnostik zur Feststellung von Bruxismus verwenden.
Schlagwörter: Zähneknirschen, Diagnostik, Schlafbruxismus, Wachbruxismus, Elektromyografie