Ziele: Für Zähne wurde ein Zusammenhang zwischen dem krestalen Knochenverlust und der Sondierungstiefe (ST) nachgewiesen. Ob dieser Zusammenhang auch für Implantate gilt, ist nicht bekannt. Ziel dieser Studie war es daher, die Korrelation zwischen krestalem Knochenverlust und ST an Zähnen und Implantaten zu untersuchen.
Methode und Materialien: Eine Kohorte von 31 parodontal behandelten Patienten mit implantatgetragenen Einzelkronen und Brücken wurde in Intervallen von 3 bis 6 Monaten über Zeiträume von 5 bis 20 Jahren engmaschig nachbeobachtet. Bei allen Recall-Terminen wurden klinische parodontale Parameter an Zähnen und Implantaten erhoben. Zusätzlich wurden nach Eingliederung der Suprakonstruktion (Baseline) sowie nach 1, 3, 5, 10, 15 und 20 Jahren standardisierte Röntgenbilder aufgenommen.
Ergebnisse: Die Gesamtüberlebensraten der Implantate (94,0 %) und der Zähne (97,3 %) waren nach 20 Jahren nicht signifikant verschieden (p = 0,68). Bei fast allen Patienten fanden sich über den gesamten Nachbeobachtungszeitraum sowohl an den Implantaten als auch an den natürlichen Zähnen ST von ≥ 5 mm. An Implantaten wie Zähnen nahm insbesondere bei den Patienten mit fortgeschrittener Parodontitis der krestale Knochenverlust kontinuierlich zu, ohne dass eine Korrelation mit der ST bestand. Bei wenigen Patienten (n = 5) fanden sich an jeweils einem Implantat eine ST von ≥ 5 mm bei einem jährlichen Knochenverlust von > 0,2 mm sowie eine Korrelation zwischen Knochenverlust und ST.
Schlussfolgerung: An gesunden Implantaten und Zähnen findet ein moderater krestaler Knochenverlust statt, der keine Korrelation mit der ST aufweist. Bei einigen wenigen Patienten war an jeweils nur einem Implantat ein fortschreitender, mit der ST korrelierender krestaler Knochenverlust zu beobachten.
Schlagwörter: aggressive Parodontitis, chronische Parodontitis, Implantat, krestaler Knochenverlust, Sondierungstiefe