Oralchirurgie / Orale MedizinSprache: DeutschWatted, Nezar / Teuscher, Tobias / Wieber, Michael / Peters, ChristophDer Kieferchirurg sieht Patienten mit verlagerten Eckzähnen in aller Regel erst, wenn die Diagnose bereits gestellt ist. Häufig wird aber einem verspäteten Eckzahndurchbruch oder persistierenden Milchzähnen als indirektem Hinweis auf eine Verlagerung weder durch den Zahnarzt noch durch den Patienten selbst genügend Bedeutung beigemessen, so dass die Diagnose nicht selten beim Kieferchirurgen erfolgt, wenn die Verlagerung bereits Komplikationen wie z. B. eine Infektion oder Zysten verursacht hat. Der Versuch der kieferorthopädischen Einordnung fällt damit oft in ein Behandlungsalter, in dem die Gebissentwicklung abgeschlossen oder sehr weit fortgeschritten ist, was die Therapie hinsichtlich bestimmter Aspekte erschwert. Wegen der großen Bedeutung der Okklusion sowie der Eckzahnführung und nicht zuletzt wegen der Ästhetik bietet eine interdisziplinäre Behandlung solcher Patienten durch den Zahnarzt, den Kieferorthopäden und den Kieferchirurgen die besten Aussichten auf Erfolg. Der Kieferchirurg hat mit der Durchführung der chirurgischen Freilegung einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf der kieferorthopädischen Einstellung und die Prognose der Parodontalverhältnisse. Der Schwerpunkt des Beitrags liegt in der Darstellung der verschiedenen Operationstechniken. Dabei wird zwischen der Freilegung palatinal und bukkal verlagerter Eckzähne unterschieden.
Schlagwörter: Impaktierter Eckzahn, CT-Schichtaufnahmen, chirurgische Freilegung, Operations-techniken, Parodontalverhältnisse