Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSprache: DeutschWeisshaar, SigridDer Beitrag gibt eine Übersicht über Indikationen, Kontraindikationen, Materialien und Verfahrensweisen der vitalen sowie der nonvitalen Pulpatherapie im Milchgebiss. Die Milchzahnendodontie beginnt schon bei der profunden Karies ohne Pulpaeröffnung und erstreckt sich über die Pulpotomie bis hin zur Pulpektomie mit Wurzelkanalfüllung. In der Wahl der Technik und der Materialien stehen neue Tendenzen zur Diskussion, z. B. das direkte Adhäsivverfahren mit Bonding bei der Caries-profunda-Behandlung oder die Elektrotomie bzw. Lasertechnik bei der Pulpotomie. Diese wissenschaftlich noch nicht abgesicherten Methoden entwickelten sich, weil die bewährten Techniken nicht immer zu zufrieden stellenden Resultaten führten oder unerwünschte Nebeneffekte zeigten, etwa die toxische systemische Wirkung von formaldehydhaltigen Präparaten wie Formokresol oder Glutaraldehyd. Die richtig gestellte Indikation und eine korrekte Technik, die beispielsweise immer die Anwendung von Kofferdam erfordert, sind für den Erfolg ausschlaggebend. Ferner müssen Faktoren wie das Vorhandensein systemischer Erkrankungen, die Kooperation und das Alter des Kindes, die Wertigkeit des Zahnes sowie Alternativen wie die Zahnextraktion und die Eingliederung eines Platzhalters berücksichtigt werden.
Schlagwörter: Milchzahnendodontie, Pulpektomie, Pulpotomie, Wurzelkanalfüllmaterialien, systemische Erkrankungen