Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSeiten: 1249-1258, Sprache: DeutschSteffen, Wibke / Bauß, Oskar / Röhling, Johannes / Schwestka-Polly, RainerEine radiologische Auswertung mit Hilfe von PanoramaschichtaufnahmenIm Rahmen der Gebissentwicklung kann es zu unterschiedlichen Störungen kommen, die verschiedene Auswirkungen auf das permanente Gebiss haben können. Bei einigen Störungen handelt es sich um zeitlich begrenzte Fehlentwicklungen, andere dagegen beeinträchtigen das Kausystem über die Wechselgebissperiode hinaus. Ziel dieser Studie war es, das Auftreten von Störungen bei Patienten einer kieferorthopädischen Fachpraxis mit Hilfe des Orthopantomogramms aufzuzeigen. Ausgewertet wurden insgesamt 968 prätherapeutische Orthopantomogramme. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 11,8 Jahre (6,9 bis 15,8 Jahre). Jedes Röntgenbild wurde auf neun Parameter hin untersucht. Bei 300 der 968 Patienten (31,0 %) wurden eine oder mehrere Störungen der Gebissentwicklung nachgewiesen. Mit einer Gesamtzahl von 150 Fällen (15,5 %) trat die atypische Keimlage permanenter Zähne als häufigste Fehlentwicklung auf, gefolgt von der Verlagerung (n = 96; 9,9 %) und der Nichtanlage (n = 89; 9,2 %) bleibender Zähne. Von den 300 auffälligen Röntgenbildern zeigte sich in 224 Fällen (74,7 %) ein einzelnes Merkmal der Störung der Gebissentwicklung, während 76 Patienten (25,3 %) zwei bis fünf Merkmale in unterschiedlicher Kombination aufwiesen. Das Auftreten von Störungen der Gebissentwicklung ist mit 31,0 % relativ häufig. Mit Hilfe des Orthopantomogramms können bei sorgfältiger Auswertung frühzeitig die Anfälligkeit des Patienten für eine Störung der Gebissentwicklung und deren Ausmaß erkannt werden.
Schlagwörter: Orthopantomogramm, Panoramaschichtaufnahme, Gebissentwicklung, Kieferorthopädie