Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 657-664, Sprache: DeutschRamseier, Christoph A.Der Tabakkonsum gilt als wichtigster ätiologischer Faktor für die Entstehung oraler Leukoplakien und des Mundhöhlenkarzinoms. Ebenso sind Zusammenhänge zwischen Tabakrauchen und der Entstehung parodontaler Erkrankungen geklärt. Folgerichtig verbessert sich der Zustand der Mundschleimhäute und des Parodonts nach Absetzen des Tabakkonsums. Damit ist die Raucherentwöhnung neben einer regelmäßigen Plaquekontrolle zur zweitwichtigsten Maßnahme zahnmedizinischer Behandlungen geworden. Die Tabakabhängigkeit weist sowohl eine physische als auch eine psychische Komponente auf. Es empfiehlt sich daher, eine medikamentöse Therapie zur Behandlung der physischen Entzugssymptome mit einer Entwöhnungsberatung zur Änderung der Konsumgewohnheiten zu kombinieren. Die Nikotinsubstitution ist die Therapie der Wahl in der zahnmedizinischen Praxis, da die beiden rezeptpflichtigen Pharmazeutika Vareniclin und Bupropion SR der Verordnung durch Ärzte vorbehalten sind.
Schlagwörter: Prävention, Tabak-Kurzintervention, Tabakentwöhnung, Nikotinsubstitution