ZahnerhaltungSeiten: 1309-1316, Sprache: DeutschZimmer, StefanKaries ist eine Erkrankung, die sich theoretisch vollständig und praktisch immerhin weitgehend vermeiden lässt. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die häuslichen Bemühungen eines jeden Einzelnen zur Optimierung von Mundhygiene, Fluoridzufuhr und Ernährung durch angemessene Präventionsprogramme unterstützt werden. Das ist auf kollektiver, gruppenbezogener und individueller Ebene möglich. Die kollektive Prävention kann in Deutschland durch Verwendung von fluoridiertem Speisesalz erfolgen, das jedoch bislang nur als Packungssalz für den häuslichen Gebrauch verfügbar ist. Die Ausweitung der Salzfluoridierung auf Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung stellt daher ein wichtiges präventives Ziel dar. In der Gruppenprophylaxe ist neben gesundheitserzieherischen Maßnahmen vor allem die mindestens zweimal jährliche Applikation eines Fluoridlackes mit 22.600 ppm Fluorid empfehlenswert. Hiermit lassen sich Karieshemmungen von mehr als 40 % erzielen. Die Individualprophylaxe ergänzt im Kindes- und Jugendbereich die Gruppenprophylaxe und ersetzt sie im Erwachsenenbereich vollständig. Prinzipiell lässt sich mit den Mitteln der Individualprophylaxe, die insbesondere auf Optimierung der häuslichen Mundhygiene, Fluoridierung und professioneller Zahnreinigung fußt, Karies vollständig verhindern. Gerade im Kindes- und Jugendalter, in dem ein besonders hohes Kariesrisiko besteht, ist das optimale Zusammenwirken von Kollektiv-, Gruppen- und Individualprophylaxe wünschenswert.
Schlagwörter: Kariesprävention, Präventionsprogramme, Kollektivprophylaxe, Gruppenprophylaxe, Individualprophylaxe