Orale MedizinSeiten: 789-796, Sprache: DeutschReichart, Peter A./Altermatt, Hans Jörg/Bornstein, Michael M.Die orale Leukoplakie (OL) ist eine potenziell maligne Läsion der Mundschleimhaut. Sie tritt relativ selten auf und wird in der Praxis nur gelegentlich beobachtet. Die Ursachen der OL sind weitgehend bekannt: Tabak und Alkohol spielen die Hauptrolle. Klinisch lassen sich homogene und inhomogene Leukoplakien unterscheiden. Alle Bereiche der Mundhöhle können betroffen sein. Die OL findet sich am häufigsten an der Wangenschleimhaut, dem Mundboden und dem Zungenrand. Die histologische Untersuchung einer mittels chirurgischer Biopsie entnommenen Gewebeprobe ist nach wie vor der Goldstandard der Diagnostik. Der histopathologische Befund muss Hinweise auf mögliche dysplastische Veränderungen des Epithels geben, da diese das nachfolgende therapeutische Prozedere weitgehend bestimmen. Die Therapie besteht in der Aufgabe des Rauchens und des Alkoholkonsums, in der chirurgischen Entfernung der OL und in langfristigen Nachkontrollen. Weder die chirurgische Exzision mit dem Skalpell noch die Lasertherapie (oder andere Behandlungsansätze) können Rezidive oder auch eine maligne Transformation sicher verhindern.
Schlagwörter: Orale Leukoplakie, orale Erythroplakie, orale Präkanzerosen, orale präkanzeröse Konditionen, Vorläuferläsionen