OralchirurgieSeiten: 619-623, Sprache: DeutschLandes, Constantin A./Petruchin, Oksana/Ballon, Alexander/Sader, RobertDie interdisziplinäre kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgische Therapie ist heutzutage Standard bei der Behandlung von Patienten mit Form- und Lageanomalien der Kiefer sowie konsekutiven Funktionseinschränkungen von Kauen, Sprechen und Schlucken. Ein weiteres Indikationsgebiet kann die Prophylaxe von Kiefergelenksdysfunktionen sein. Eingebettet in eine begleitende kieferorthopädische Vor- und Nachbehandlung, erfolgt ein zentraler operativer Eingriff im Sinne einer Kieferumstellung zur Normalisierung von Kieferrelation und Kondylenposition. Zwangsläufig werden aber bei solchen funktionell begründeten Behandlungen auch ästhetische Parameter verändert. Deshalb müssen neben der Planung der Reproportionierung des knöchernen Gesichtsschädels immer ästhetische Aspekte in die Behandlungsplanung eingehen. Besondere Bedeutung gewinnt dies, wenn auch die ästhetisch prominente Nase funktionell mitbetroffen ist. Die psychosozialen Implikationen der Patienten sind ein weiteres komplexes Anforderungsprofil, dem es gerecht zu werden gilt. Anhand eines Fallbeispieles wird ein solcher Behandlungsverlauf beschrieben, bei dem den zu erwartenden funktionellen wie ästhetischen Veränderungen durch ein mehrstufiges Behandlungskonzept gleichermaßen Rechnung getragen wurde. Es wird verdeutlicht, wie die mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Operationen die zahnärztlich-kieferorthopädische Behandlung ergänzen, damit ein nicht nur funktionell, sondern auch ästhetisch zufrieden stellendes Ergebnis erreicht wird.
Schlagwörter: Ästhetische Gesichtschirurgie, Profilverbesserung, Septorhinoplastik, Dysgnathiechirurgie, Kieferorthopädie