WerkstoffkundeSeiten: 665, Sprache: DeutschJanda, R.Prothesenkunststoffe zählen gegenwärtig nicht zu den besonders innovativen zahnärztlichen Werkstoffen. Trotz allem sind sie von großer Bedeutung bei der Versorgung von Patienten. Aufgrund einer sich ändernden Kostensituation könnte diese Bedeutung sogar noch zunehmen. Seit 1939 bis zum heutigen Tag dominiert das Polymethylmethacrylat eindeutig bei den Prothesenkunststoffen. Grund hierfür sind seine sehr guten physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften sowie seine einfache Ver- und Bearbeitbarkeit. Injektions-, Stopf- und Preß- sowie Gießtechniken stehen zur Verfügung. Die in den sechziger Jahren aufkommenden thermoplastischen, im Spritzgußverfahren zu verarbeitenden Kunststoffe konnten sich ebensowenig durchsetzen wie die Luxene-Technologie. Ende 1996 wurde ein neuer mikrowellenhärtender MMA-freier Einkomponentenkunststoff, der im Injektionsverfahren zu verarbeiten ist (Microbase), vorgestellt. Erste werkstoffkundliche und klinische Untersuchungen zeigen vielversprechende Ergebnisse.
Schlagwörter: Prothesenkunststoffe, Polymethylmethacrylat, MMA-freier Einkomponentenkunststoff, Injektionsverfahren, Microbase