PubMed-ID: 22141233Seiten: 233-241, Sprache: Englisch, DeutschKober, Cornelia / Kannenberg, Sven / Frank, Berrit / Al-Hakim, George / Parvin, Angelina / Landes, Constantin / Sader, RobertZiel der Untersuchung: Mithilfe computergestützter Methoden wurden verschiedene Varianten der chirurgischen Gaumennahterweiterung bezüglich Verlagerung des Knochens, Knochenneubildung im OP-Spalt sowie prä- und postoperativer Knochenqualität untersucht.
Material und Methoden: In die Studie waren 29 Patienten (18 männlich, 11 weiblich) eingeschlossen mit einem mittleren Alter von 29 Jahren (16 bis 44 Jahre). Alle Patienten erhielten eine chirurgische Gaumennahterweiterung mit Le-Fort-I-Osteotomie. Es wurden hochaufgelöste CT-Aufnahmen direkt vor und sechs bis elf Wochen postoperativ erstellt. Nach Registrierung der präoperativen CT-Daten auf die postoperativen wurden 3-D-Modelle erstellt und überlagert. Mit einem eigens hierfür entwickelten Visualisierungsverfahren konnte die Knochenneubildung im OP-Spalt sichtbar gemacht werden. Für die Analyse der Knochenqualität wurden die Modelle in einzelne anatomische Regionen unterteilt. Durch direktes Volumen- Rendering mit einer speziellen Transfer-Funktion konnten die Daten qualitativ verglichen werden. Quantitativ wurden die Daten anhand der prä- und postoperativen Histogramme der einzelnen Regionen verglichen.
Ergebnisse: Für alle Patienten zeigte die computergestützte Analyse eine Weitung des Oberkiefers. Für vier Patienten war postoperativ eine deutliche Asymmetrie des Oberkiefers zu erkennen. Die Knochenneubildung im OP-Spalt war unregelmäßig entlang der Osteotomielinien, aber oft symmetrisch auf beiden Seiten. Je symmetrischer die Osteotomie, desto symmetrischer erschien die Knochenneubildung. Bis auf zwei Fälle zeigten die qualitative und quantitative Analyse postoperativ eine deutliche Reduzierung der Hounsfield- Werte, insbesondere für den vestibulären Knochen.
Schlussfolgerung: Die Unterschiede bei der Knochenneubildung im OP-Spalt deuten auf einen Einfluss der OPTechnik und des Distraktors hin. Die Ergebnisse weisen, insbesondere vestibulär, auf eine postoperative Abnahme der Knochenqualität hin. Die computergestützte Analyse ergibt einen klaren Zugewinn an Information.
Schlagwörter: chirurgisch unterstützte Gaumennahterweiterung, Oberkiefer, Distrak