SciencePubMed-ID: 32207460Seiten: 39-48, Sprache: Deutsch, EnglischGoob, Janosch / Erdelt, Kurt / Schweiger, Josef / Pho Duc, Jean-Marc / Schubert, Oliver / Güth, Jan-FrederikHintergrund: Das Dental-Motion-Decoder (DMD)-System ist ein Medizinprodukt, das mithilfe von Magnetfeldtechnologie Unterkieferbewegungen aufzeichnet. Die Daten können zur Programmierung eines Artikulators verwendet oder direkt in einer CAD-Software verarbeitet werden. Zielsetzung dieser Studie war die Beurteilung der Reproduzierbarkeit des DMD-Systems in vitro und in vivo.
Material und Methoden: Protrusive und laterotrusive Bewegungen wurden in vitro mit einem Artikulator (SAM SE) (Gruppe M) und in vivo an einer Testperson (Gruppe P) simuliert. Die Messungen wurden auf zwei Arten durchgeführt: 1) Nach der Initialisierung des Systems und einmaligen Referenzierens unter Verwendung von Referenzpunkten (RPs) wurden 30 protrusive und laterotrusive Bewegungen ausgeführt (M1 und P1). 2) 30 Einzelmessungen, nach jeweils neuem Referenzieren der RPs (M2 und P2). Die Werte für den sagittalen Kondylenbahnneigungswinkel (sCPIA) und den Bennett-Winkel (BA) wurden exportiert und analysiert. Die Reproduzierbarkeit des Systems wurde anhand der Standardabweichungen der Messreihen (sCPIA und BA für M1, M2, P1, P2) bewertet.
Ergebnisse: Die In-vitro-Tests M1 (SD: sCPIA = 0,08°; BA = 0,06°) und M2 (SD: sCPIA = 0,26°; BA = 0,11°) zeigten eine signifikant höhere Reproduzierbarkeit (p 0,001) im Vergleich zu den In-vivo-Messungen P1 (SD: sCPIA = 0,61°; BA = 0,45°) und P2 (SD: sCPIA = 1,4°. BA = 0,65°).
Schlussfolgerung: Innerhalb der Grenzen der vorliegenden Studie ist die systembedingte Abweichung in vitro, welche hier die Reproduzierbarkeit des DMD-Systems repräsentiert, kleiner als die in vivo beobachtete biologische Varianz. Somit kann von zuverlässigen Messungen unter klinischen Bedingungen ausgegangen werden.
Schlagwörter: Axiographie, digitaler Arbeitsablauf, virtueller Artikulator, digitaler Artikulator, funktionelle Analyse, CPIA