Seiten: 7-13, Sprache: DeutschBerens, AxelGrundsätzlich scheint eine prophylaktische Verdickung der Gingiva einer späteren therapeutischen Maßnahme überlegen zu sein. Ist jedoch bei bestehenden Rezessionen mit noch vorhandenen Abweichungen der Zahninklination eine frühzeitige Rezessionsdeckung auch sinnvoll? Bei 9 Patienten wurde eine Rezession mittels freiem Bindegewebetransplantat in der Envelope- bzw. Tunneltechnik gedeckt. In der Gruppe A wurde dieses bei noch bestehender Abweichung der Zahninklination (zu negativer Torque) durchgeführt, während in der Gruppe B eine Korrektur der Zahninklination der Rezessionsdeckung voranging. Der Abstand der marginalen Gingiva von der Schmelz-Zement-Grenze wurde intraoral zu den Zeitpunkten T0 (Ausgangsbefund), T1 (nach Torquekorrektur), T2 (1 Woche nach Rezessionsdeckung) und T3 (3 Monate nach chirurgischer Korrektur) gemessen. Bereits durch die orthodontische Korrektur der Zahninklination kam es in der Gruppe B zu einer Reduktion der Rezessionstiefe um 33 %. Die chirurgische Rezessionsdeckung zeigte bessere Ergebnisse in der Gruppe B. Eine Beeinflussung der Rezessionstiefe allein durch orthodontische Bewegungen ist möglich. Die Korrektur der Wurzelstellung vor einer chirurgischen Rezessionsdeckung scheint den Behandlungserfolg positiv zu beeinflussen.
Schlagwörter: Rezession, Lingualtechnik, Torque