Seiten: 49-54, Sprache: DeutschHeasman, Peter / Smith, David / Martin, Ian / Soames, JamesIn diesem Beitrag wird der Fall eines Carcinoma cuniculatum beschrieben, das im Rahmen einer geplanten Extraktion eines anhaltend schmerzenden Zahns im rechten Unterkieferbereich entdeckt wurde und sich ursprünglich als gingivale Keratose und Ulzeration darstellte. Eine Reihe von Schleimhautbiopsien und Nachuntersuchungen zeigte eine Hyperkeratose in Verbindung mit einer chronischen Candidiasis und einer milden Dysplasie, jedoch keine Anzeichen von Neoplasien. Allerdings hielten unbestimmte Schmerzsymptome im Unterkiefer über einen Zeitraum von sechs Jahren an, wobei die klinischen Symptome nunmehr auf eine Osteomyelitis hindeuteten. Bei einer späteren Biopsie, bei der auch Knochensubstanz mit einbezogen wurde, ließ sich ein Carcinoma cuniculatum, ein im Mund nur selten anzutreffender Tumor, diagnostizieren. Dies erforderte eine radikale Knochenexzision mit nachfolgender Transplantation. Gingivaläsionen, die zunächst gutartig erscheinen, können ein Potenzial für maligne Veränderungen beinhalten. Bei Verdacht auf ein Malignom im Frühstadium wird normalerweise durch eine Biopsie sichergestellt, dass raumgreifende Prozesse früh erkannt werden. In dem hier beschriebenen Fall wurde jedoch aufgrund der Art der Läsion das Carcinoma cuniculatum erst nach einer radikaleren Biopsie als solches erkannt.
Schlagwörter: Karzinom, gingivale Keratose, gingivale Ulzeration, verruköse (warzenartige) Läsion, papillomatöse keratinisierte Läsion, Unterkieferneoplasie