Seiten: 23-29, Sprache: DeutschEickholz, PeterFür die Indikationsgruppen "Knochentaschen" und "Grad-II-Furkationsdefekte" führt die Anwendung regenerativer Verfahren zu besseren klinischen bzw. röntgenologischen Ergebnissen als die von Zugangslappenoperationen. Die Evidenz für diese klinische Überlegenheit beruht allerdings auf klinisch kontrollierten Studien mit Laufzeiten von nur sechs bis zwölf Monaten. Der Aufwand und die Kosten regenerativer parodontalchirurgischer Maßnahmen sind hoch und nur gerechtfertigt, wenn sie zum langfristigen Erhalt der behandelten Zähne beitragen. Langzeitergebnisse fangen bei Beobachtungszeiträumen ab fünf Jahren an. Allerdings gibt es nur wenige klinische Studien, in deren Rahmen die Ergebnisse regenerativer Parodontaltherapie in Knochentaschen über Zeiträume von fünf bis sieben Jahren nachuntersucht wurden: Insgesamt wurden acht Studien mit zusammen 229 infraalveolären Defekten publiziert. Noch weniger Daten existieren über Beobachtungszeiträume von zehn Jahren. Die Ergebnisse regenerativer Therapie von Knochentaschen können über fünf bis zehn Jahre stabil erhalten werden. Ein wesentlicher negativer Einflussfaktor ist Nikotinkonsum: Bei Rauchern sind die Therapieergebnisse weniger stabil als bei Nichtrauchern. Eine regelmäßige unterstützende Parodontitistherapie, die durch Fachzahnärzte oder Spezialisten betreut wird, stabilisiert die Therapieergebnisse.
Schlagwörter: Knochentaschen, Langzeitergebnisse, gesteuerte Geweberegeneration, Schmelzmatrixproteine