Seiten: 117-137, Sprache: DeutschJaschinski, Sabine / Cichon, PeterTeil 2: Behandlungskonzept für die Therapie entzündlicher Parodontalerkrankungen bei Patienten mit BehinderungenPatienten mit Behinderungen zeigen eine hohe Prävalenz für parodontale Erkrankungen. Aufgrund der geistigen und/oder motorischen Einschränkungen betreiben diese Patienten häufig eine unzureichende Mundhygiene, wodurch es zu erhöhten Plaqueakkumulationen kommt. Aufgrund der mangelnden Kooperationsfähigkeit sind Diagnostik und Therapie bei dieser Patientengruppe oft deutlich erschwert und sowohl personell als auch zeitlich sehr aufwändig. Eine unzureichende häusliche Mundhygiene ist ein Risikofaktor für entzündliche Parodontalerkrankungen. Anhand eines Fallbeispiels soll ein Behandlungskonzept zur Therapie entzündlicher Parodontalerkrankungen bei einem Patienten mit geistiger Behinderung vorgestellt werden, das gegenüber der herkömmlichen Parodontaltherapie modifiziert und an die Bedürfnisse und Möglichkeiten dieser Patientengruppe angepasst wurde. Nach der Diagnose einer schweren Form der chronischen Parodontitis bestand die Therapie in supra- und subgingivalem Scaling und Wurzelglättung. Seitdem befindet sich der Patient in einem unterstützenden Nachsorgeprogramm. Es bleibt abzuwarten, ob und inwieweit sich der Therapieerfolg bei unzureichender häuslicher Zahnpflege, aber einer konsequent durchgeführten professionellen Zahnpflege einstellt.
Schlagwörter: Behinderungen, Gingivitis, Parodontitis, Therapiekonzept, unterstützende Parodontitistherapie, Prävention