Seiten: 419-429, Sprache: DeutschArnold, Michael / Paqué, FrankAnatomie, Anomalien und seltene FälleDer seitliche Oberkieferfrontzahn zeigt die größte Variabilität an Anomalien. Erste Hinweise auf Formabweichungen gibt die äußere Form und Gestalt der klinischen Zahnkrone. Um Form- und Strukturänderungen der Zähne rechtzeitig zu erkennen, sind bei einem ausgeprägten Tuberculum dentis oder einem Foramen caecum insbesondere auf der palatinalen Fläche weitergehende diagnostische Untersuchungen nötig. Die Untersuchung mit optischen Vergrößerungshilfen (Lupe, Dentalmikroskop) erleichtert dabei die Früherkennung struktureller Veränderungen und die Differenzierung einer normalen Anatomie von einer Anomalie. Die alleinige Kariesdiagnostik ist für eine Früherkennung von Anomalien unzureichend. Bei abweichenden Formänderungen empfiehlt sich neben der Aufnahme des parodontalen Befunds und Durchführung eines Sensibilitätstests zusätzlich die Anfertigung diagnostischer Röntgenaufnahmen. Bei Vorliegen pathologischer Befunde ist die digitale Volumentomographie (DVT) für eine optimale Befundaufnahme und Therapieplanung indiziert.
Schlagwörter: Anatomie, Anomalie, Schneidezahn, Wurzelfurche, PRG, Gemination, Schizodontie, Fusion, Verschmelzung, Dens invaginatus, Dens evaginatus