Seiten: 382-407, Sprache: DeutschKoutayas, Spiridon Oumvertos / Vagkopoulou, Thaleia / Pelekanos, Stavros / Koidis, Petros / Strub, Jörg RudolfEine ideale vollkeramische Restauration, die sich gut integriert und eine verbesserte Biokompatibilität, Festigkeit, Passung und Ästhetik aufweist, ist in der klinischen Zahnmedizin sehr wünschenswert. Die materialeigene Sprödigkeit, geringe Biegefestigkeit und Bruchzähigkeit konventioneller Glasund Aluminiumoxidkeramiken sprechen allerdings bisher gegen ihren umfassenden Einsatz. Die erst in jüngerer Zeit als Material für Zahnrestaurationen eingeführte Zirkonoxidkeramik ist auf großes Interesse gestoßen und hat zu umfangreichen industriellen und klinischen Aktivitäten und Forschungsarbeiten geführt. Die aktuelle Zirkonoxidpulver-Technologie ermöglicht die Anfertigung neuer biokompatibler Vollkeramikversorgungen mit verbesserten physikalischen Eigenschaften für ein breites Spektrum klinischer Anwendungen. Insbesondere dank der Entwicklung der CAD/CAM-Systeme sind hochfeste Zirkonoxidgerüste eine sinnvolle Alternative für die Anfertigung von Voll- und Teilkronen, Brücken, Veneers, Wurzelstiftsystemen, Teleskop-Primärkronen, Implantatabutments und Implantaten. Die Daten aus Labor- und klinischen Studien zur Leistung und zum Überleben sind vielversprechend. Die klinischen Daten gelten allerdings als unzureichend und die zukünftige Forschung sollte sich auf die bisher festgestellten frühen Komplikationen konzentrieren. Außerdem sind auch verschiedene Hilfsmittel für die Zahnmedizin (d. h. Fräsen und chirurgische Bohrer, extrakoronale Attachments und kieferorthopädische Brackets) technisch machbar. In dieser Übersichtsarbeit werden die Herstellungsmethoden für Zirkonoxid und ihr Potenzial für eine erfolgreiche klinische Anwendung in der Zahnmedizin vorgestellt und erörtert.