Seiten: 518-531, Sprache: DeutschPeixoto, Ana / Marques, Tiago M. / Correia, André
Hintergrund: Bei der Diagnosestellung für eine bestimmte klinische Situation in der Mundhöhle müssen viele Aspekte berücksichtigt werden. Ein wichtiger Faktor ist der gingivale Phänotyp, der im Zusammenhang steht mit den Eigenschaften der individuellen gingivalen Morphogenetik, wie dem Erscheinungsbild der Weichgewebe, genetischen Merkmalen und dem Aussehen der Gingiva nach einem Eingriff.
Material und Methode: In dieser Studie wurden 294 Patienten gescreent, aus denen anhand der Ausschlusskriterien 50 Patienten ausgewählt wurden. Die Patienten wurden intraoral klinisch untersucht und ihr Oberkiefer-Frontzahnbereich fotografiert. Die linke und die rechte Seite der Oberkieferfront wurden verglichen, wobei die Variablen Breiten- Längen-Verhältnis der Krone, Papillenhöhe, Gingivabreite, Gingivadicke, Gingivawinkel und gingivale Asymmetrie analysiert wurden.
Ergebnisse: Eine statistische Korrelation zwischen Geschlecht und Gingivadicke konnte ebenso wenig bestätigt werden (p > 0,05) wie eine zwischen Zahnform und Gingivadicke. Dagegen hat der Zusammenhang zwischen Gingivadicke und allen analysierten Variablen statistische Signifikanz (p < 0,001) und ebenso derjenige zwischen dem Geschlecht und der Papillenhöhe (p = 0,005), dem Breiten-Längen-Verhältnis der Kronen (p = 0,017) und dem Gingivawinkel (p = 0,041). Auch zwischen den Gingivalinienwinkeln (GLW) beider Seiten (Korrelation = 0,675) sowie für den Abstand des Gingivazenits am lateralen Schneidezahn zur Gingivalinie (ALG) (Korrelation = 0,384) wurde eine positive Korrelation gefunden. Der absolute Asymmetriewert betrug 2,8 Grad und zeigt unterschiedliche Messergebnisse auf den beiden Seiten des Oberkiefers.
Schlussfolgerung: Innerhalb der Grenzen dieser Studie lässt sich schlussfolgern, dass eine starke Assoziation zwischen dem Geschlecht und den Variablen Breiten-Längen-Verhältnis der Kronen, Papillenhöhe und Gingivawinkel besteht. Zudem bestanden Korrelationen zwischen der Gingivadicke und allen analysierten Variablen. Außerdem wurde der Einfluss der Zahnform auf die untersuchten Gingivamerkmale nachgewiesen.