FokusSeiten: 22-25, Sprache: DeutschBraun, Benedikt / Sielemann, AndreasEine FalldarstellungLaut der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT) ist die Eckzahnführung eine dynamische Okklusion zwischen Ober- und Unterkiefereckzähnen1. Das bedeutet, dass die Eckzähne bei der Seitwärtsbewegung die Gleitbahn für die antagonistischen Zähne bilden, während gleichzeitig die Seitenzähne kontaktfrei werden. Durch die Erkenntnisse der Gnathologie gilt die Eckzahnführung als wesentlicher Bestandteil eines natürlichen Schutzkonzepts der physiologischen und dynamischen Okklusion. Sie kann auch als Schutzmechanismus betrachtet werden, der durch Disklusion die Seitenzähne vor Überbelastung im Kauvorgang bewahrt und dabei die Kaumuskelaktivität verringert2. In diesem Zusammenhang wird die Eckzahnführung auch als eckzahngeschützte Okklusion betrachtet. Bei fehlender Eckzahnführung werden die weiter distal gelegenen Zähne unphysiologisch belastet. Klinisch sind die häufigsten Folgen Defekte an den Zahnhälsen mit Überempfindlichkeiten, pulpitischen Schmerzen, Zahnlockerungen, Gingivitis und Parodontitis bis hin zum Zahnverlust3. Dem Zahnarzt sollte bewusst sein, dass auch funktionelle Probleme durch Verlust oder Abnutzung der Eckzahnführung verursacht werden können4. Der nachfolgende Behandlungsfall stellt ein solches Beispiel dar.
Schlagwörter: Eckzahnführung, eckzahngeschützte Okklusion